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Sicherheitstipps für Kindergruppen und Jugendfeuerwehren

Gewitter und Feuer - damit starten wir unsere Sammlung von Sicherheitstipps für Kindergruppen und Jugendfeuerwehren.

Wir haben Feuer gemacht - aber sicher!

Beitrag der Thüringer Jugendfeuerwehr

Das Element "Feuer" zieht die Menschen durch seine besondere Erscheinungsform in seinen Bann. Nicht immer werden diese Erinnerungen allerdings angenehm sein, denn, so nötig man das Feuer auch hat, es sein "Freundschaft" anbietet, so schnell kann es aber auch zum "Feind" werden. Insbesonders dann, wenn man leichtfertig oder gar fahrlässig damit umgeht.

Es versteht sich eigentlich von selbst, dass man, und insgeheim dann, wenn man im Freien ist, ein Lagerfeuer, eine Kochstelle oder ein Wachtfeuer errichtet, besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen muss.

Hier einige Ratschläge und Tipps:

  • entfacht niemals ein Feuer im Wald
  • haltet mit der Feuerstelle immer zirka 100 Meter Abstand von der Waldung
  • meidet zur Errichtung der Feuerstelle Heide- und Moorboden
  • seid besonders vorsichtig auf trockenen Wiesenflächen
  • versucht das Feuer immer auf Felsen, Sand oder Kies zu entfachen
  • stecht in einem Radius von zirka 1 Meter die Rasenfläche ab, wenn Ihr ein Feuer auf einer Grasnarbe errichtet
  • legt immer einen Feuerring aus Steinen oder Felsbrocken an
  • stellt immer Löschmittel (Kübelspritze, Pulverlöscher, Wassereimer) bereit

Ein Feuer zu entzünden ist eine besondere Kunst, die auch von Feuerwehrangehörigen nicht immer ausreichend beherrscht wird. Widrige Umstände können einen das Feuer machen erschweren, wie zum BeispielWindstille oder feuchtes Holz, unzureichend zerkleinertes Astwerk, das nur lose aufgestapelt wird. Nur zu leicht wird dann auf Brandbeschleuniger zurückgegriffen die schnell zu Unfällen führen.

Merkt Euch: Bei dem Entzünden von Feuern niemals Brandbeschleuniger verwenden. Benzin und andere brennbare Flüssigkeiten können explosionsartig verbrennen und haben schon häufig bei Feuerwehrangehörigen zu schweren Verbrennungen an Händen, Armen und Gesicht geführt.

Daher auch hierzu noch einige Tipps:

  • damit Ihr ein optimales Feuer erhaltet, benötigt Ihr am Anfang viele Flammen
  • trockenes Holz brennt schneller (besser) als nasses
  • je kleiner die Äste, Zweige, Späne, desto besser das Anbrennen
  • kantiges Holz brennt besser als rundes, weiches Holz brennt besser als Hartholz
  • gut brennbare Holzarten sind zum Beispiel: Fichte, Lärche, Kiefer, Birke und Haselnussstrauch (Nachteil: diese Hölzer bilden wenig Glut)
  • gut glutbildende Hölzer sind dagegen: Buche, Ahorn, Esche und Eiche
  • Holzkohle brennt in kleinen Stücken leichter an, aber auch schneller weg. Große Stücke hingegen brennen langsamer, erzeugen dafür aber mehr Glut und Hitze
  • Das Feuer muss systematisch aufgebaut werden. Als Unterbau dient einwenig Papier,
  • das herum wird pyramidenförmig dünnes kleines Holz herumgestellt. An den
  • Außenrändern darf das Holz immer dicker werden. Glutbildendes Holz soll gleich miteingearbeitet werden.
  • Das Holz darf nicht zu dicht gestellt werden um eine ausreichende Luftzufuhr zu gewähren.
  • Bei Windstille oder weiteren Entzündungsproblemen kann das Feuer auf einem Holzgräting (Luftzufuhr von unten) aufgestellt werden.

Verhalten bei Gewitter

Ein Beitrag der Thüringer Jugendfeuerwehr

Zunächst vorweg: Vergesst bitte den Spruch "Eichen sollst du weichen, Buchen musst du suchen"! Ein Blitz sucht sich nicht die Baumart aus, sondern schlägt in alle Bäume ein, die besonders exponiert stehen. Der Blitz ist das gefährlichste am Gewitter. Immerhin gibt es auf der Erde 9 Millionen Blitze pro Tag und 2.000 Gewitter. In Deutschland ist das Gewitter hauptsächlich ein
Frühjahrs- und Sommerphänomen. Im Winter sind Blitzentladungen sehr selten und extrem selten tödlich.

In der Nähe eines Blitzkanals ist es am gefährlichsten. Im Umkreis von bis zu 10 Meter um einen Blitzeinschlag kann es noch zu direkten Auswirkungen auf den Organismus kommen. Innerhalb von 1 bis 2 Metern oder gar ein direkter Schlag, kann tödlich enden. Meist gibt es schlimmste Verbrennungen und einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Nur 50 Prozent aller Blitzopfer überleben!

Ein Gewitter ist sehr nahe, wenn zwischen Blitz und Donner weniger als 10 Sekunden vergehen.
In absoluter Sicherheit seid Ihr trotz Blitzableiter nur in einem Faradayschen Käfig. Dies ist ein geschlossener Käfig aus Metallstäben in den kein Blitz der Welt eindringen kann. Das Auto wirkt als so ein Käfig und ist sehr sicher. In freier Natur seid Ihr vor Blitzentladungen jedoch nie ganz sicher.

Verhaltensregeln:

  • Ist anhand der Wetterlage mit einem Gewitter zu rechnen, sollte der Aufenthalt im Freien gemieden werden. Gebäude mit Blitzschutz und Fahrzeuge mit Metallkarosserie bieten Schutz.
  • Hat man keine Möglichkeit für einen Unterschlupf, dann sollte man einen möglichst tiefen Punkt im Gelände aufsuchen. Dort sollte man sich mit zusammengezogenen Füßen hinhocken.
  • Keinen vermeintlichen Schutz unter Bäumen suchen. Bäume sind bei Gewittern extrem blitzschlaggefährdet und somit auch kein geeigneter Regenschutz. Ein Wald ist kein guter Ort um sich bei einem Gewitter zu schützen. Jederzeit kann der Blitz in einen Baum einschlagen und Gewitterböen können Äste abbrechen lassen. Sogar ganze Bäume können entwurzelt werden.
  • Auf Wiesen, Felder, Berggipfeln, Hügeln, ungeschützten Aussichtstürmen etc. nicht aufrecht stehen, sondern Mulden, Talsenken usw. aufsuchen und möglichst klein in hockender Stellung verweilen.
  • Während eines Gewitters nicht im Wasser aufhalten.
  • Spürt man das Nahen eines Blitzes, etwa durch Hautkribbeln, sofort mit gesenktem Kopf hinhocken und die Knie mit den Armen umfassen.
  • Die nächste Hütte, ein Haus oder Auto aufsuchen.
  • Nicht in Gruppen nahe beieinander stehen, sondern getrennt Schutz suchen.
  • Zu Metallzäunen, Bäumen, Baumgruppen, Waldrändern einen Mindestabstand von drei Metern einhalten.

Wie solltet Ihr Euch bei Gewitter auf dem Sportfeld verhalten?

  • Auf Sportfeldern kommt es - wie bei sonstigen Veranstaltungen im Freien - immer wieder zu Blitzunfällen, wenn Menschen die höchsten "Punkte" der Umgebung sind.
  • Die Gefahr wird durch aufgespannte Regenschirme vergrößert, da diese noch weiter aus der Umgebung herausragen. Es ist daher ratsam, Regenschirme, Fahnen und ähnliches auf den Boden zu legen und das Spiel zu unterbrechen, bis das Gewitter vorbeigezogen ist.
  • In Stadien sind die Zuschauer auf offenen Tribünen am stärksten durch Blitz gefährdet. Ist dagegen eine Überdachung aus Stahl oder Stahlbeton vorhanden, vermindert sich die Gefahr durch Blitzschlag erheblich.
  • Eine besondere Gefährdung besteht für Besucher in unmittelbarer Nähe von Licht- und Fahnenmasten, die zwar in der Regel mit einer Erdungsanlage ausgestattet sein müssen, von denen aber unter Umständen der Blitzstrom überspringen kann. Von derartigen Masten soll man deshalb mindestens drei Meter Abstand halten.
  • Sofern sich Schiedsrichter oder Veranstalter entschließen, ein Spiel oder einen Wettkampf wegen eines Gewitters zu unterbrechen oder gar abzubrechen, muss vor allem Vorsorge getroffen sein, dass es zu keiner Panik kommt. Sonst könnte es unter Umständen mehr Opfer geben als durch Blitzschlag.

Ist es gefährlich, einem Verunglückten sofort zu helfen?

Ein Blitzschlag verursacht meist schwere Verbrennungen; auch Lähmungen, Atemstillstand, Gehirnschäden und Bewusstseinsstörungen können eintreten. Die sofortige Erste Hilfe kann lebensrettend sein. Bis ärztliche Hilfe eintrifft, können sich Ersthelfer problemlos um den Verletzten kümmern. Für sie besteht generell keine Gefahr, denn
der Blitzstrom entweicht in maximal zwei Sekunden aus dem Körper.

Weitere Link-Tipps zur eigenen Sicherheit

Weitere Tipps findet Ihr auf der Webseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Beispielsweiese zu dem Thema: "Sicherheit durch Vorsorge: Naturgefahren im Fokus". Hier der Link auf die Webseite!