mask

Bewegung & Sport

Kinder und Jugendliche bewegen sich immer weniger und treiben immer seltener Sport. Laut WHO wären mindestens 60 Minuten am Tag gesund![1]

Für den drastischen Anstieg von Übergewicht und Adipositas innerhalb der letzten Jahrzehnte ist ein Wandel des Lebensstils verantwortlich. Immer weniger Bewegung und mehr sitzende Tätigkeiten erhöhen das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und des Bewegungsapparats.

Jugendliche mit extensiver Mediennutzung sind häufiger übergewichtig und bewegen sich im Durchschnitt weniger. Medien wie Internet, Smartphone, Spielkonsolen und Computer haben aktuell bereits ab dem Kindesalter eine große Bedeutung. "Die Gesundheit wird dabei vor allem durch eine erhöhte Intensität und Dauer der Mediennutzung und durch jugendgefährdende Inhalte beeinflusst. Leben Jugendliche in Gewalt begünstigenden Situationen, setzen sie Gewalt verherrlichende Musik und Videos häufig auch zur Bewältigung ihrer Probleme ein.

Dabei liegen die Vorteile von täglicher Bewegung auf der Hand:

  • Kräftigung der Muskeln
  • Verbesserte Koordination und Motorik
  • Erhöhte Ausdauerfähigkeit
  • Stärkung des Immunsystems
  • Entspannungswirkung der Bewegung
  • Macht Spaß in der Gruppe oder alleine, denn es gibt Befriedigung, Wohlbefinden und schafft soziale Kontakte"[2]

[1] Vergleiche Spiegel.de [2] Vergleiche Landesjugendring Baden-Württemberg e.V. (2007), S. 30.

Bewegungsempfehlungen

Bewegungsempfehlungen für Jugendliche variieren zwischen ein bis zwei Stunden täglich. Die Bewegungspyramide dient als Orientierungshilfe. Dabei ist nicht nur der klassische Sport, sondern auch die Alltagsbewegung jeglicher Art inbegriffen. Es wird empfohlen, alle Aktivitäten ab zehn Minuten Dauer zu zählen. Mehrmals pro Woche sollten Aktivitäten durchgeführt werden, die die Muskeln kräftigen, die Ausdauer fördern etc.

Bewegung in den Feuerwehralltag integrieren

Laut der Studie "JugendfeuerwehrFit" der HFUK Nord macht der Trend zum Übergewicht auch bei den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr keine Ausnahme. Die Jugendfeuerwehr als wichtigste Nachwuchsorganisation der Feuerwehren sollte deshalb den Grundstein für den Feuerwehrdienst legen und den Jugendlichen bewusst machen, wie wichtig die körperliche Fitness für dieses Hobby ist. Neben dem Vorbeugen vor Bewegungsmangel könne das Einbinden von Sport zusätzliche Abwechslung in den Jugendfeuerwehrdienst bringen, heißt es in der Studie.[1]

Dabei kann Bewegung ganz einfach mit dem Übungsplan und Freizeitaktivitäten verknüpft werden. Folgend einige Impulse:

  • Die Radtour ist ein bekannter Klassiker unter den Ausflugsideen in der Jugendarbeit. Mithilfe von Funkgeräten und einer kleinen Schnitzeljagd wird die Radtour im Handumdrehen zur Funkübung.
  • Im Winter ist der Feuerwehrdienst nicht so leicht umsetzbar. Eine Alternative bei Schnee ist daher Rodeln oder auch Skifahren.
  • In vielen Städten und Gemeinden finden des Öfteren vereinsübergreifende Veranstaltungen bzw. Wettbewerbe statt, zum Beispiel eine Lebendkicker-Meisterschaft, Fußball- oder Volleyballturniere. Solche Maßnahmen stärken zusätzlich den Teamgeist und Zusammenhalt unter den Jugendlichen.
  • Spendenläufe sind ebenfalls beliebt und können für die nötige Bewegung sorgen – der Clou: Es ist für den guten Zweck.
  • Richtet die Feuerwehr den alljährlichen Faschingsball aus, kann auch ein Tanzkurs oder eine geplante Tanzeinlage der Jugendfeuerwehr für die notwendige Bewegung sorgen.
  • Bei 24-Stunden-Übungen wird der Alltag einer Berufsfeuerwehr nachempfunden. Eine kleine Sporteinheit kann hier als Bestandteil für weitere Abwechslung eingeplant werden.
  • Oft finden Lagerfreizeiten an einem Badesee oder in einem Freibad statt. Perfekt, um das Wasser für sportliche Aktivitäten auszunutzen, zum Beispiel für Schwimmen, Wasserball, Stand-up-Paddling, Schlauchboot- oder Kanufahren.
  • Ebenfalls in vielen Sportplätzen oder Freizeitparks vorhanden sind Tischtennisplatten und Beachvolleyballfelder. Kostenfrei und ohne viel Aufwand kann hier einfach drauflosgespielt werden.
  • Ein Ausflug in den Hochseilgarten bringt den Jugendlichen nicht nur den nötigen Teamgeist bei, sondern verdeutlicht auch, was es heißt, bei der Feuerwehr bei der Absturzsicherung aktiv zu sein.

[1] Vergleiche Mohr (2018), S. 9.

Bewegung als eigene Übungseinheit in der Jugendfeuerwehr

Die Jugendfeuerwehr ist zwar kein Sportverein, dennoch können auch Trainingseinheiten wie die klassische
Schulsportstunde durchgeführt werden. Dafür ist es sinnvoll, die Trainingseinheit nach einem bestimmten Stundenablauf aufzubauen:

 

Linktipps

Weitere Hinweise und Tipps für die Gestaltung der Sporteinheit gibt es unter folgenden Links:

Schwimm-, Sport- und Fitness Abzeichen

Um den Jugendlichen ein Ziel für die schweißtreibenden Trainingseinheiten zu geben, bietet sich beispielsweise die Abnahme eines Abzeichens an. Drei werden im Folgenden vorgestellt:

Deutsches Sportabzeichen

In Zusammenarbeit mit Trainern des nächstgelegenen Sportvereins kann das Deutsche Sportabzeichen erlangt werden. Die meisten Disziplinen dürften den Kindern und Jugendlichen bereits aus der Schule bekannt sein. Die einzelnen Sportarten mit ihren genauen Angaben sind in dem aktuellen Leistungskatalog zum Sprotabzeichen beim Deutschen Olympischen Sportbund nachzulesen.

Deutsches Feuerwehr-Fitness-Abzeichen (dFFA)

Es ist das sportliche Fitnessabzeichen der Feuerwehr als Auszeichnung für gute und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit. Im Gegensatz zu anderen disziplinbezogenen Sportabzeichen bietet das dFFA für jeden Feuerwehrangehörigen die Möglichkeit, die körperliche Fitness in Bezug auf den Feuerwehreinsatzdienst zu überprüfen.[1] Auch Jugendliche können verschiedene Disziplinen auswählen (siehe unten). Für die Einordnung in eine Altersklasse ist das Geburtsjahr entscheidend.


[1] Vergleiche Deutsche Feuerwehr-Sportföderation. Zur Abbildung: Übersicht der einzelnen Disziplinen des dFFA (eigene Darstellung)

Schwimmabzeichen

Im Jahr 2022 sind laut Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Deutschland mindestens 355 Menschen ertrunken. Unter den Todesfällen waren auch 20 Kinder im Alter von null bis zehn Jahren. Die DLRG-Präsidentin Ute Vogt fordert daher: „Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben und rechnen lernen, so müssen sie auch schwimmen lernen. Wir müssen dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann.“[1]

Es ist nicht die Aufgabe der Feuerwehr, den Kindern und Jugendlichen das sichere Schwimmen beizubringen. Eine Kooperation mit Wasserrettungsorganisationen wie der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes oder auch der DLRG ist eine gute Möglichkeit, neben dem Schwimmenlernen auch die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen zu verbessern.

Mit dem Erwerb von DLRG-Schwimmabzeichen können Kinder und Jugendliche ihr Können und Wissen unter Beweis stellen – und werden Schritt für Schritt zur sicheren Schwimmerin oder zum sicheren Schwimmer ausgebildet. Welche Schwimmabzeichen es gibt und was die Interessierten für den Erhalt der Schwimmabzeichen können müssen, zeigt ein kurzer Blick auf die Internetseite der DLRG.


[1] Vergleiche DLRG – Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft.