Die Aspekte des Ehrenamtes – Aufgaben und Rollen:
Jugendfeuerwehrwartinnen und -warte sowie Leitende einer Kindergruppe sind nicht nur Mitglied der Einsatzabteilung der Feuerwehr, sondern haben neben den damit einhergehenden Verpflichtungen auch die besondere zusätzliche Aufgabe, die Nachwuchsabteilungen „Jugendfeuerwehr“ und/oder „Kinderfeuerwehr“ bzw. Kindergruppe zu leiten. Dafür müssen sie für das Ehrenamt wichtige Eigenschaften mitbringen, die sich am besten anhand der zu erfüllenden Aufgaben und Rollen darstellen lassen. Je nach Situation und Gruppe müssen Gruppenleitende ganz unterschiedliche Fähigkeiten mitbringen und auch verschiedene Rollen einnehmen. Wie die folgende Abbildung zeigt, müssen Gruppenleitende je nach Situation Allrounderinnen und Allrounder sein.
Klickt Euch hier durch die Rollen:
Als Ausbildende
Gruppenleitende in der Jugendfeuerwehr sind auch Ausbildende. Sie haben Fachwissen, mit dem sie den Kindern und Jugendlichen die feuerwehrtechnischen Grundlagen beibringen. Daneben brauchen sie auch eine didaktische und methodische Kompetenz, um dieses Fachwissen kindgerecht und interessant zu vermitteln.
Jugendwartinnen und -warte sind Leitende der Nachwuchsabteilung der Feuerwehr und haben somit die Aufgabe, den Kindern und Jugendlichen die Feuerwehrtechnik und -taktik zu vermitteln, damit sie später (ungefähr mit der Volljährigkeit) nach dem Übergang in die Einsatzabteilung den Grundlehrgang gut bestehen und bei Einsätzen mitfahren können. Das setzt bei Jugendwartinnen und -warten sowohl fundierte feuerwehrtechnische Kenntnisse als auch moderne Methoden der Wissensvermittlung voraus sowie die Bereitschaft, das eigene Wissen auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse zu halten und sich stetig fortzubilden.
- Feuerwehrtechnische Kenntnisse
(bei Jugendfeuerwehrwartinnen und -warten zumeist Gruppenführerlehrgang) - Rhetorik, Methodik, Didaktik
- Sicheres Auftreten
Diese Aufgabe wird von Jugendfeuerwehrwartinnen und -warten sowie Betreuenden gleichermaßen wahrgenommen.
Leitende von Kindergruppen haben im Gegensatz zu Jugendfeuerwehrwartinnen und -warten nicht die Aufgabe, den Kindern Einsatztaktik und Inhalte der FwDV 3 beizubringen. Sie sollen die Kinder spielerisch an die Feuerwehr und ihre Technik heranführen. Dazu bedarf es ebenso fundierte Kenntnisse in der Feuerwehrtechnik, aber noch viel mehr Methodenkompetenz, um die Kinder in den Gruppen abzuholen und in die Welt der Feuerwehr einzubinden. Hier ist es angebracht, auch mit Basteln, Malen, Spielen und Experimenten sich Feuerwehrthemen anzunehmen.
Als Betreuende
Eltern erwarten heute von einem Jugendverband oder Verein, dass ihre Kinder und Jugendlichen kompetent betreut sind, Spaß haben, etwas lernen, was ihnen später nützlich ist und vor allem, dass sie nicht zu Schaden kommen. Diesen weitergehenden Betreuungsauftrag, der weit über das Führen der Aufsichtspflicht hinausgeht, delegiert die Organisation Feuerwehr je nach Abteilung an die Jugendwartinnen und -warte oder an die Leitenden der Kindergruppen und deren Teams. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, müssen die Betreuenden, insbesondere die Leitenden der Abteilungen, neben pädagogischen Methoden auch eine sichere Kenntnis der Rechtsgrundlagen haben und ihr Handeln danach ausrichten. Die meisten Landesverbände bieten deswegen „Rechte & Pflichten“-Lehrgänge an, teilweise sind diese für Jugendwartinnen, Jugendwarte und Leitende der Kindergruppen.
- Kenntnisse über Aufsichtspflicht, Haftung und Versicherungsschutz
- Pädagogische Kenntnisse (nachgewiesen z. B. durch Besitz der JuLeiCa)
- Praktiken zum Schutz des Kindeswohls
Diese Aufgabe wird von den Betreuenden gleichermaßen wahrgenommen.
Als Werbende
Um den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehren nachhaltig zu sichern, genügt es nicht, sich nur um die Kinder und Jugendlichen zu kümmern, die von selbst zur Feuerwehr gekommen und nun in der Jugendfeuerwehr oder Kindergruppe sind. Die Leitenden der Abteilungen sollten mit ihrem Team offen auf Kinder und Jugendliche zugehen, um sie für das „Hobby Feuerwehr“ zu begeistern, gerade in Zeiten vieler konkurrierender Freizeitangebote und diverser Beschäftigungsmöglichkeiten. Dafür sollten sie in erster Linie selbst begeistert sein und gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, aber auch kreative Werbeaktionen planen und durchführen.
- Kreativität
- Offenheit
- Fähigkeit zu begeistern
Diese Funktion wird gleichfalls von allen Betreuenden wahrgenommen.
Als Organisierende
Um sowohl die (wöchentlichen oder monatlichen) Gruppenstunden oder Dienste zu gestalten als auch um besondere Aktionen wie z. B. Kinder- und Jugendfreizeiten, Zeltlager oder Werbeaktionen durchzuführen, bedarf es einer vorlaufenden Planung und eines entsprechenden Organisationstalents. Denn die anstehenden Aktionen müssen durchdacht, detailliert geplant, terminiert, kommuniziert und konkret vorbereitet werden. Dazu müssen Absprachen getroffen, Finanzmittel und Material beschafft, Örtlichkeiten reserviert sowie weitere Aspekte, je nach Art der Veranstaltung, mitbedacht werden. Den Leitenden kommt dabei die Funktion der Projektleitung und Gesamtverantwortung zu; sie müssen den Überblick behalten und prüfen, ob an alles gedacht wurde.
- Organisationstalent
- Grundkenntnisse des Projektmanagements
- Kommunikative Fähigkeiten und Netzwerkarbeit („Networking“)
Diese Funktion wird hauptsächlich von den Leitenden der Jugendfeuerwehr bzw. Kindergruppen wahrgenommen. Sie können aber auch einzelne (Teil-)Aufgaben an Betreuende delegieren, die Gesamtverantwortung für die Maßnahmen bleibt jedoch bei der Abteilungsleitung.
Als Verwaltende
Die Eingliederung der Jugendfeuerwehr und der Kindergruppe in die Verwaltungsabläufe der örtlichen Feuerwehr und der überörtlichen Strukturen bringt es mit sich, dass auch die die Leitenden der Jugendfeuerwehr oder der Kindergruppen einen Teil der Verwaltungsarbeit in der jeweiligen Nachwuchsabteilung leisten. Hier einige Beispiele:
- Dienst- oder Zusammenkunftsbuch führen (digital oder analog)
- Jahresberichte (für die eigene Jahreshauptversammlung bzw. die LJF und die DJF) erstellen
- EDV-Programm zur Personalverwaltung pflegen
- Mitgliedsanträge und Austritte bearbeiten
- Ausweise ausstellen
- ggf. Kleiderkartei führen
- Anmeldungen zu Veranstaltungen erstellen oder beantworten
- Finanz- und Anschaffungsplanung
Auch haben viele Kinder- und Jugendgruppen in den Feuerwehren eine kleine Kameradschaftskasse oder verwalten eine Teilkasse des Feuerwehrvereins. Für die Verwaltung des Geldes und die ordentliche Dokumentierung und Belegbarkeit von Einnahmen und Ausgaben ist die Leitung der jeweiligen Abteilung (gesamt)verantwortlich. Dazu gehört auch das Wissen, bis zu welchem Betrag die Kinder-/Jugendleitung allein entscheiden darf und ab wann welches Gremium einzubinden ist. Ebenso sind Kenntnisse über Möglichkeiten der Akquise von Drittmitteln durch Förder- und Zuschussanträge sowie über die ordnungsgemäßen Verwendungsnachweise hilfreich.
- Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit
- Strukturiertes Arbeiten
- EDV-Grundkenntnisse
Diese Aufgaben erledigen hauptsächlich die jeweiligen Leitenden der Kindergruppen bzw. der Jugendfeuerwehr (meist die/der JFW); sie können aber einzelne (Teil-)Bereiche an ihre Betreuenden oder andere Teammitglieder delegieren. Die Leiterin oder der Leiter bleibt jedoch verantwortlich für die korrekte Erledigung.
Als Teamleitende
In den meisten Feuerwehren erledigt die Leiterin oder der Leiter der Jugendfeuerwehr bzw. Kindergruppe die Arbeit nicht allein – und sollte es auch nicht. Sie oder er muss sich ein Team suchen oder stammt sogar aus einem Team, das schon bekannt ist, und das sie/er leiten muss. Das heißt auch Aufgabenverteilungen besprechen, eigene Ideen einbringen, aber ebenso andere Meinungen zulassen, ernst nehmen und zusammenführen. Teamführung ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Qualifikation für die Leidenden der Jugendfeuerwehren bzw. Kindergruppen und macht sie erst zu eigentlichen Führungskräften mit Verantwortung, aber auch Gestaltungsspielraum, eigene Ideen verwirklichen zu können.
- Methoden der Teamarbeit und Teamführung
- Konfliktbewältigungsstrategien
- Fähigkeit zu motivieren, zu fördern und zu fordern
Diese Funktion wird von der Leiterin oder dem Leiter der Jugendfeuerwehr bzw. Kindergruppe wahrgenommen. Die Betreuenden arbeiten im Team mit und übernehmen einzelne Aufgaben.
Als Konfliktmanagende
Bei der Zusammenarbeit von Menschen entstehen fast zwangsläufig kleinere und größere Konflikte. Die Gründe dafür sind vielfältig: unterschiedliche Meinungen, verschiedene Perspektiven, nicht verstandene Herangehensweisen etc. Nicht immer lösen sich diese Konflikte von selbst, manchmal bedarf es einer Moderatoren- oder Schlichterrolle. Diese Rolle fällt in den Jugendfeuerwehren und Kindergruppen den jeweiligen Leitungskräften und Betreuenden zu. Sie müssen erkennen, wenn sich offene Konflikte oder auch verdeckte Spannungen zwischen den Kindern und Jugendlichen, aber auch zwischen Mitgliedern ihres Teams ergeben, und dann vermittelnd eingreifen. Dabei ist es wichtig, beide Seiten zu hören, die Perspektive des Einzelnen darzustellen und um gegenseitiges Verständnis und Toleranz zu werben. Aber nicht tolerierbares Handeln muss klar benannt und es müssen Grenzen gesetzt werden; dabei ist um Einsicht zu werben. Letztendlich soll die Moderation zu einer Beilegung des Konflikts führen.
- Sensibilität für zwischenmenschliche Beziehungen
- Ruhige und ausgleichende Art
- Kenntnis von Konfliktlösungsstrategien
Prinzipiell sollten alle Betreuenden diese Kompetenzen haben, um in entsprechenden Situationen handeln zu können, jedoch ist die Leitung der Kindergruppen bzw. Jugendfeuerwehr hier besonders in der Pflicht. Dabei sind je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen sowie der Konfliktart unterschiedliche Herangehensweisen zu wählen.
Als Notfallmanagende
Es ist ein Albtraum für alle Betreuenden: eine Notfallsituation in einer Jugendfreizeit. Dabei ist es ganz egal, welche Art von Notfall vorliegt: ein krimineller Notfall, sozialer, medizinischer oder ein Notfall, der durch technische Störungen oder Unwetter herbeigeführt wird. Von Betreuenden wird erwartet, ein Notfallereignis professionell zu managen, Verletzte sachkundig zu versorgen, die Gruppe zu betreuen und alles drumherum zu organisieren. Weil eine Notfallsituation immer und überall auftreten kann, sollten sich eine Betreuerin oder ein Betreuer vor jeder Gruppenstunde und insbesondere vor einer Jugendfreizeit intensiv vorbereiten und eine Risikoanalyse durchführen. Risikofaktoren zu erkennen und frühzeitig zu beseitigen, ist das beste Notfallmanagement. Um eine gewisse Handlungssicherheit zu gewährleisten, falls es trotz guter Vorplanung zu einem Notfall kommt, kann die Betreuerin oder der Betreuer vor der Veranstaltung einen präventiven Notfallplan erstellen, in dem das Verhalten bei bestimmten Notfallsituationen beschrieben wird (z. B. Maßnahmen bei einem Stromausfall, einer Verletzung etc.). Ein weiteres Mittel ist eine gut sortierte Notfallmappe, aus der gezielt, z. B. bei einem medizinischen Notfall, die Unterlagen des Kindes (Notfallkontakt, Infos zu Allergien, Krankenkassenkarte usw.) herausgreifen werden kann. „Nach dem Notfall ist vor dem Notfall“ – daher ist es wichtig, einen Notfall zu reflektieren: Wie konnte das passieren? Was hat gut funktioniert, was nicht? Aus den gemachten Fehlern sollten die Betreuenden Verbesserungspotenziale ableiten und für das nächste Mal mit in die Risikoanalyse aufnehmen.
- Vorausschauendes Planen und Handeln
- Besonnenheit, auch in stressigen Situationen
- Analytisches Denken
Diese Aufgabe muss von allen Betreuenden gleichermaßen wahrgenommen werden, wobei der Leiterin oder dem Leiter der Kinder-/Jugendabteilung aufgrund der Position und Verantwortung eine hervorgehobene Stellung zukommt.
Als Freundinnen, Freunde und Vertraute
Jugendliche suchen in Jugendwartinnen und -warten oftmals auch eine Ansprechperson jenseits des Elternhauses – die jüngeren eine mütterliche Freundin bzw. einen väterlichen Freund, die älteren eher einen etwas älteren Kumpel – kurzum einen Menschen, dem man sich anvertrauen kann, der sich auch mal die Sorgen anhört oder einen Rat gibt.
Über die Zeit werden die Gruppenleitenden auch zu Vertrauten, Freundinnen und Freunden für die Kinder und Jugendlichen. Es ist wichtig, dass die Kinder wissen, dass sie sich bei Problemen den Erwachsenen anvertrauen können. Aus diesem Grund ist auch die Gestaltung der Beziehung zu den Kindern in der Gruppenstunde grundlegend. Es braucht einen respektvollen Umgang den Kindern gegenüber: Interesse für sie und ihre Bedürfnisse, sie ernst nehmen und ihre Wünsche berücksichtigen. Die eigene Authentizität spielt ebenfalls eine wichtige Rolle beim Aufbau einer guten Beziehung. Die Kinder verstehen auch unliebsame Entscheidungen, wenn sie begründet werden und die Gruppenleitung dazu steht.
Durch den Aufbau von Vertrauen entsteht ein gutes Gruppenklima, das Konflikten vorbeugt und die Kommunikation untereinander erleichtert.
Vertrauen die Kinder den Gruppenleitenden ihre Probleme an, können diese ihre Hilfe anbieten und bei der Problemlösung unterstützen. Dabei sollten sie möglichst verschwiegen sein und Anvertrautes nur in Absprache mit dem Kind weitergeben, sonst besteht die Gefahr, dass das entgegengebrachte Vertrauen verschwindet.
Die freundschaftliche Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen ist eine besondere Herausforderung und setzt ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit der Jugendwartin und des Jugendwarts voraus; sie darf aber nicht die anderen Rollenaspekte dominieren!
- Vertrauenswürdigkeit
- Einfühlungsvermögen
- Gefühl für Nähe und Distanz
Diese Rolle kommt sowohl den Jugendfeuerwehrwartinnen und -warten als auch den Betreuenden zu.
Als Moderierende
Kinder und Jugendliche lernen, indem sie selbst Erfahrungen sammeln und selbst ins Tun kommen. Dabei unterstützen Gruppenleitende als Moderierende. Sie stellen eine Lernumgebung zur Verfügung, bieten Raum, Zeit und Material. Sie müssen sich in den richtigen Momenten zurücknehmen, um den Kindern und Jugendlichen Selbsttätigkeit und Selbstwirksamkeit zu ermöglichen. Nichtsdestotrotz moderieren sie, leiten Übungen an, stehen bei Fragen und Unsicherheiten zur Verfügung, geben Hinweise und unterstützen bei Bedarf. Entstehen Konflikte unter den Kindern oder Jugendlichen, so ist es die Aufgabe der Gruppenleitenden, zu vermitteln und eine Lösung herbeizuführen. Nicht immer muss hier die Gruppenleitung die Lösung präsentieren, die Heranwachsenden selbst sollen durch Kommunikation und Aushandeln den Konflikt aus der Welt schaffen. Dabei sorgt die Gruppenleitung dafür, dass es fair und ruhig abläuft und bemüht sich um einen gerechten Ausgang.
- Methodenkompetenz in Moderation
- Gesprächsführungstechniken
- Offenheit
Als Ermöglichende, Begleitende und Lernpartnerinnen und -partner
Kinder und Jugendliche haben Rechte, die ihnen erläutert und zugestanden werden müssen. Die Aufgabe der Leitenden und Teams ist es, Kinder und Jugendliche je nach Entwicklungsstand zu fördern, damit sie sich persönlich und als Gruppe entfalten können. Dazu müssen ihnen auch Freiräume zur eigenen Gestaltung nach ihren eigenen Bedürfnissen, Interessen und Wünschen gegeben werden. Zusammen können sie sich so Themen oder Orte aneignen. Insbesondere die Beteiligung, selbst etwas zu tun, auszuprobieren, zu scheitern oder lernen, Hindernisse zu überwinden, ist dabei wesentlich. In einem Kinder- und Jugendverband stehen Kinder und Jugendliche an erster Stelle. Sie lernen schrittweise, sich selbst zu äußern und zu vertreten. Sie organisieren sich selbst und bestimmen mit bzw. bestimmen selbst. Dies müssen wir immer wieder ermöglichen und sie dabei unterstützen oder begleiten.
- Selbstbestimmung und -organisation zulassen
- Heranführen, helfen, unterstützen und begleiten
- Herausforderungen aushalten, akzeptieren, dass Fehler passieren oder etwas nicht nach den persönlichen Vorstellungen der Gruppenleitenden läuft
Als Animateurinnen und Animateure
Gruppenleitende sind manchmal auch Animateurinnen und Animateure. Sie motivieren die Kinder und Jugendlichen zum Mitmachen und zum Wiederkommen. Sie planen das Programm so, dass es den Heranwachsenden Spaß macht und sie mit Eifer bei der Sache sind.
- Selbstmotivation
- Spiele kennen(lernen) und gern spielen
- Spaß am Umgang mit Kindern und Jugendlichen
Als Vorbilder
Leitende der Jugendfeuerwehr bzw. Kindergruppe repräsentieren die jeweilige Abteilung der Feuerwehr nach innen und vertreten dabei die Belange der Abteilung innerhalb der Feuerwehrorganisation und ihren Gremien. Sie vertreten die Organisationseinheit ebenfalls nach außen und werden in ihrer Funktion oft in Medienberichten mit den Aktionen der Jugendfeuerwehr bzw. Kindergruppe verbunden.
Die Repräsentationsrolle verpflichtet! Die Leitungskraft wird von den Eltern und den anderen Feuerwehrleitungskräften wahrgenommen – und unwillkürlich dahingehend bewertet, ob die Erwartungen, die in sie gesetzt werden auch erfüllt werden. Und das Wichtigste: Jugendwartinnen und -warte bzw. die Leitenden einer Kindergruppe sind Vorbild für die Mitglieder der Kinder- und Jugendgruppe(n) selbst. Ihr Verhalten, ihre Meinung und Auftreten strahlen auf die Kinder und Jugendlichen aus – oft mehr, als der Leitungskraft bewusst ist. Das kann vom Modegeschmack über Angewohnheiten wie (Un-)Pünktlichkeit, (Nicht-)Rauchen, Alkoholkonsum etc. bis hin zu Einstellungen zu gesellschaftlichen und politischen Themen gehen oder wie sie sich gegenüber anderen verhält.
Die Leitungskraft kann in dieser Hinsicht als öffentliche Person gesehen werden – auch außerhalb des Dienstes. Demgegenüber steht das Privileg, mit jungen Menschen arbeiten und sie ein Stück weit in ihrer Entwicklung begleiten zu dürfen. Dies ist Teil der allgemeinen Jugendarbeit, dass Kinder und Jugendliche begleitet und dabei nicht einseitig informiert oder gar parteipolitisch indoktriniert werden. Zum Vorbildsein gehört auch, politisch zu sein, sich (helfend) einzusetzen und einzumischen, verschiedene Sichtweisen aufzuzeigen und Meinungsvielfalt (nicht Meinungsdominanz) zu fördern.
Verunsichert werden die Kinder, wenn die Gruppenleitenden in ähnlichen Situationen unterschiedlich reagieren. Daher ist es ratsam, sich im Team Regeln zu überlegen, die den Kindern und Jugendlichen Orientierung bieten und mit denen das Team als verlässlich wahrgenommen wird.
- Aufrichtigkeit und Fairness
- Kritikfähigkeit und Selbstreflexionsvermögen
- Durchsetzungskraft
Dies trifft auf alle Betreuenden zu, jedoch stehen die Leitenden der Jugendfeuerwehren bzw. Kindergruppen besonders im Fokus.
Quellen
Abteilung Kinder, Jugend und junge Erwachsene; Arbeitsstelle Jugendpastoral im Bistum Essen, Bistum Essen (2022): julei-App. Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Leiters/einer Leiterin. Verfügbar unter: https://julei-app.de/grundlagen/der-gruppenleiter/fahigkeiten-und-fertigkeiten-eines-leiters-einer-leiterin/ [Zugriff am 01.06.2022].